
"Streicheleinheiten" - die Tier AG
Wir kümmern uns täglich um Vanillepudding, Schneewittchen, Merlin und die anderen Tiere. Wir geben ihnen Nahrung, pflegen sie, begleiten sie wenn nötig zum Tierarzt und bauen ihnen ein großes Gehege. Auch am Wochenende und in den Ferien müssen unsere Tiere versorgt werden. Das ist viel Arbeit. Manchmal kann man aber auch einfach nur kuscheln.
Aus der Konzeption der Tier-AG
Warum werden Tiere an der Evangelischen Schule Lichtenberg gehalten?
Tiere können trösten, helfen und heilen. Weltweit wächst das Bewusstsein, dass Tiere die physische, psychische und mentale Konstitution des Menschen und sogar sein soziales Verhalten positiv beeinflussen können. Viele Schulen bieten daher Patenschaften und Kurse mit Tieren an. Auch wir sehen an unserer Schule die Notwendigkeit einer Tier-AG. Vielen Kindern ist der Kontakt zu Tieren aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Bei der gemeinsamen Planung des Schulgartens sprachen sich die Kinder mit großer Mehrheit für Tierhaltung aus.
Wo und wie werden die Tiere gehalten?
Die Tiere werden zur Zeit übergangsweise im ehemaligen Geräteraum, wo das Freizeitmaterial für den Schulhof gelagert wird, gehalten. Der Raum wurde von den Kindern der Tier-AG diesbezüglich vorbereitet. Im März 2007 wurde die Bodenplatte für ein neues Holzhaus gegossen, das zukünftig das Tierquartier sein soll. Das Holzhaus wurde durch Hilfe vieler Eltern und Mitarbeiter aufgestellt. Es fand seinen Platz in dem neuen Bauabschnitt des Schulgartens neben den Schulbeeten. Es gibt einen Wasser- und Stromanschluss. Um die Tiere vor Fremden zu schützen werden die Fenster des Holzhauses vergittert, es wird eine Außen-Beleuchtung installiert und ein Sicherheitsschloss angebracht. Das gesamte Grundstück der Tierhaltung wird mit einem Zaun begrenzt, einerseits zum Schutz der Tiere andererseits, um es als Freigehege zu nutzen.
Wer verpflegt die Tiere in den Ferien oder am Wochenende?
Die Wochenendfütterung findet nur an einem Tag des Wochenendes statt. Der Samstag wird mit Trinkflaschen und Futterspendern überbrückt, die am Freitagnachmittag aufgefüllt werden. Am Sonntag kümmern sich die Verantwortlichen des Tier-Projektes oder eines der Kinder mit Unterstützung seiner Eltern aus der Tier-Ag bzw. ein Patenschaftskind um die Fütterung. Mit der Schulleitung wurde besprochen, dass es für diesen Fall einen separaten Schlüssel zu dem Holzhäuschen gibt. Die Eltern verpflichten sich vertraglich, dieser Wocheendpflicht in einem bestimmten Rhythmus nachzukommen und unterschreiben zusätzlich, sich nicht länger als nötig auf dem Schulgelände aufzuhalten. In den Ferien (Schließzeit) werden die Tiere von einzelnen Kindern und den Verantwortlichen des Tierprojekts mit nach Hause genommen.
Wer hat die Hauptverantwortung für die Tiere, wer unterstützt die Kinder bei ihrer Arbeit mit den Tieren?
Die Verantwortung für die Tiere haben die Kinder der Tier-AG und die Paten der Tiere sowie Frau Weigel und Herr Moldenhauer.
Arbeiten die Kinder in AGs oder gibt es eine feste Pflegegruppe? Wie sieht die Einbindung der Kinder aus?
Die Kinder der Tier-AG und die Paten kümmern sich um die Versorgung der Tiere. Diese Versorgung findet vor allem währen der Freizeitphasen und während der Bewegungspause statt. Die Kinder kümmern sich um die Reinigung der Käfige, Fütterung, Pflege der Tiere. Zusätzlich wird eine Dokumentation über die Entwicklung der Tiere geführt. Die Tiere werden gemessen und gewogen; die Daten werden in das Dokumentationsheft übertragen und regelmäßig ausgewertet. Die Paten treffen sich in regelmäßigen Abständen mit einem der Verantwortlichen, um Konflikte zu klären, Anschaffungen zu besprechen, die Futterbeschaffung zu regeln oder ähnliches. Die Tier-AG trifft sich einmal wöchentlich am Kurstag. Die Stallungen können in Werkstattarbeiten repariert werden.
Inwieweit beteiligen sich die Eltern an der Arbeit mit den Tieren?
Die Eltern kümmern sich nach Vertragsabschluss nur an den ausgemachten Sonntagen um die Versorgung der Tiere. Zusätzlich helfen sie bei Vorbereitungen von Basaren und Spendenaktionen, um die Finanzierung der Tierhaltung zu sichern. Außerdem werden alle Eltern gebeten, Futterspenden für die Tiere mitzubringen.
In wieweit beeinflussen Tiere die Schüler positiv?
Tiere haben eine beruhigende Wirkung. Die bloße Anwesenheit von einem Tier lässt bei uns Menschen den Blutdruck sinken, wobei die Anwesenheit eines Menschen, auch eines von uns geliebten Menschen, immer den Blutdruck steigen lässt.
Tiere verbessern die Kommunikation. Es kommt zur Kommunikation mit dem Tier und über die Tiere, es findet ein reger Austausch untereinander statt, vor allem auch zwischen den verschiedenen Altersstufen. Der integrative Aspekt von Tierprojekten wird besonders hervorgerufen, z.B. für schwierige und auffällige Schüler, die schneller Anschluss finden oder für zurückhaltende Schüler, die aufgeschlossener werden.
Die Schüler erweitern ihr Wissen über die Tiere allgemein und über die von ihn gepflegten Tiere speziell und werden zur Forschung angeregt. (Kognitive Fähigkeit)
Die Schüler entwickeln emotionale Beziehungen zu den Tieren und bringen
Gefühle zum Ausdruck.
In der Beziehung zum Tier üben die Kinder ein angemessenes Verhalten. Die Schüler führen verantwortungsvoll und regelmäßig ihre Arbeit aus.
Sie üben sich in der Gruppe in Kooperation und Kommunikation, was sich auf ihr Selbstbewusstsein auswirkt.
Wie werden die Tiere in den Unterricht eingebunden?
- Mathematikunterricht, z.B. Berechnungen von Futtermengen
- Deutsch, z.B. Beschreibung der Tiere,
- Kunst, Zeichnen und Malen der Tiere
- Werken, Gehege- und Käfigbau
- Sachkunde/Nawi, Referate über die Tiere
Wie sehen unsere Ziele aus?
Die Kinder, die zu Hause keine Tiere haben können oder dürfen, sollen ihre
Möglichkeit zum Kontakt mit Tieren bekommen. Im Vordergrund stehen das Kuscheln und Liebhaben aber auch der verantwortungsbewusste Umgang mit den abhängigen Lebewesen und das Üben von Absprachen in der Gruppe.
Das gesamte Konzept finden Sie im download.