SANIBONANI – Neuigkeiten aus eSwatini III

Liebe Schul-Familien, liebes Kollegium, liebe Interessierte!

In dieser Ausgabe erhaltet ihr einen Rückblick auf unsere Schulfreundschaft mit der Litsemba Lakusasa Lutheran School.

Die Litsemba Lakusasa Lutheran School ist eine einzügige Grundschule im Aufbau. Im September 2018 gab es jeweils eine Klasse mit 24 Schülern in den Klassenstufen 1 – 3.

Es gibt einen betonierten Schulhof und einen kleinen Vorgarten. Neben der Schule fließt ein Flüsschen (siehe Fotos). Die Klassenräume sind einfach gestaltet: Die Kinder sitzen an Zweiertischen, es gibt einen Schrank für das Material und, wie bei uns, kleben an den Wänden Poster zu verschiedenen Themen. Im Nachbargebäude ist eine Kita untergebracht, mit der die Schule kooperiert. Dadurch wird den Kindern der Übergang von der Kita in die Schule erleichtert.

Bei unserem ersten Besuch in der Schule konnten wir eine 1. und eine 3. Klasse im Unterricht besuchen und kamen mit dem Schulleiter und Musiklehrer Herrn Tsabedze und zwei Lehrerinnen ins Gespräch.

Die Musik verbindet: Als Zeichen unserer Verbundenheit haben wir vor Ort die Hymne 37 gelernt. Dies ist ein Lied über Freundschaft und Zusammenhalt aus dem Kirchengesangbuch. Mit Hilfe der Freunde vor Ort konnten wir die Melodie und die Aussprache lernen und Frau Weber hat für eine Strophe eine deutsche Übersetzung geschrieben. Bei unserer Schulandacht im Februar 2019 haben dann die Kinder aus der damaligen 1a und 3b die Hymne 37 für unsere Schulgemeinschaft gesungen.

Die Bücher verbinden: Im Dezember 2018 haben wir im Rahmen der Schulweihnachtsfeier einen Bücherbasar veranstaltet. Die Einnahmen konnten wir zur Litsemba Lakusasa Lutheran School überweisen. Von dem Geld wurden vor Ort wiederum Bücher gekauft.

Die Kunst verbindet: Im Sommer 2019 haben die Kinder aus den beiden Klassen Bilder gemalt, die Drittklässler haben zusätzlich mit ihren ersten Englischkenntnissen kurze Grußworte an die Kinder in eSwatini verfasst. Wir konnten unsere Post dem Bischof von eSwatini bei einem Besuch im hiesigen Kirchenkreis mitgeben und bekamen später Fotos von unserer befreundeten Klasse mit unseren Bildern vom anderen Ende der Welt.

Das Internet verbindet: Wir konnten per E-Mail Kontakt zu Gugu Shabalala, einer der Lehrerinnen, halten. So erfuhren wir, dass durch die Pandemie der Unterricht in unserer Freundschaftsschule ab dem Frühjahr 2020 komplett zum Erliegen kam. Die Schulkinder mussten zu Hause bleiben, die Eltern verloren ihre Jobs und konnten sich das Schulgeld nicht mehr leisten. Da die Lehrergehälter komplett durch das Schulgeld finanziert waren, verloren auch die Lehrerinnen und Lehrer ihre Jobs. Einige konnten sich das Leben in der Stadt nicht mehr leisten und zogen zurück aufs Land zu ihren eigenen Eltern. Knapp zwei Jahre fand gar kein Unterricht statt. Das gesicherte tägliche Mittagessen fiel so für die Kinder auch weg. Im Sommer 2021 kamen hauptsächlich in Manzini und der Hauptstadt Mbabane politische Unruhen zum schwierigen Alltag hinzu. Studenten kritisierten öffentlich die Diktatur des Königs und seinen Umgang mit den Folgen der Pandemie. Die Aufstände wurden mit militärischer Gewalt niedergeschlagen.

Gugu Shabalala war jetzt im September eine Woche in Berlin zu Besuch und hat auch in unserer Schule hospitiert. In zwei Klassen hielt sie einen Vortrag mit Fotos von ihrem eigenen Schulalltag und die Kinder konnten Fragen zur Schuluniform, den Abläufen und dem König stellen. Seit ihr Mann Bischof ist, unterrichtet sie an einer anderen Schule (nun in Mbabane) und wir haben beschlossen, dass wir mit eben dieser Schule den Kontakt weiterführen wollen. Es fand bereits ein Brainstorming statt, wie wir die Verbindung gestalten können. Die Ideen dazu wollen wir während unserer Reise im Oktober vertiefen und anfangen umzusetzen.

Wir freuen uns über euer Interesse!

Fragen und Anregungen gern per mail an

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